Der Anschlag in Halle 2019: Eine kritische Analyse der gesellschaftlichen Reaktionen
16 November @ 6:00 pm - 8:00 pm
In dem Vortrag wird der Anschlag in Halle und Wiedersdorf aus der Perspektive derjenigen erzählt, die überlebten, und die Reaktionen der Mehrheitsgesellschaft auf den Anschlag kritisch diskutiert.
- Sprache: Deutsch
- Infos zu Barrieren: Der Vortrag findet in deutscher Lautsprache statt. Der Raum wird mit Rollstuhl zugänglich sein.
Am 9. Oktober 2019 ereignete sich der rechtsterroristische Anschlag in Halle und Wiedersdorf, bei dem Jana L. und Kevin S. ermordet wurden. Dieser Tag war für viele in und um Halle ein einschneidendes Ereignis. In dem Vortrag werden die Ereignisse des Tages aus der Perspektive derjenigen erzählt, die überlebten. Zudem werden die Reaktionen der Mehrheitsgesellschaft auf den Anschlag kritisch diskutiert. Der Vortrag beleuchtet die auffällige Tendenz eines übermäßigen Interesses am Attentäter in der öffentlichen Reaktion auf den Anschlag. Zudem werden Parallelen zwischen den Reaktionen auf den Anschlag und Motiven aus der Holocaust Erinnerung aufgezeigt und analysiert. Es wird diskutiert, weshalb diese Reaktionen nicht zu einer Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang zwischen rechtem Terror und Kontinuitäten rechtsextremer Ideologien führten, sondern zu einem erinnernden Vergessen. Der Attentäter und seine rechtsextreme Ideologie werden aus der Gesellschaft ausgelagert, wodurch sich die Mehrheitsgesellschaft als diskriminierungsfrei darstellen kann. Der theoretische Teil des Vortrags basiert auf einem ideologiekritischen Zugang zur Gesellschaft.